Schleichende Erosion und ungenutztes Potenzial in der europäischen Zusammenarbeit – mit Patrick Dümmler

Der jüngste Erosionsmonitor von Avenir Suisse ist der dritte seiner Art. Angesichts des Abbruchs der Verhandlungen um das Rahmenabkommen mit der EU hat der Think-Tank entschieden, eine Publikationsserie ins Leben zu rufen, welche die Auswirkungen dieses politischen Entscheides festhält und zu messen versucht. Eine vierte Ausgabe ist bereits in Planung.

Im Bericht wird zwischen bereits erodierter Zusammenarbeit und erosionsgefährdeten Bereichen unterschieden. Während die Med-Tech-Branche, aber auch die Forschung und Bildung bereits herbe Rückschläge einstecken mussten, sind der Luft- oder Landverkehr noch nicht betroffen. Ihnen droht jedoch das gleiche Schicksal zu widerfahren. Der «Erosionsmonitor» ist trotz allem zuversichtlich: Er zeigt auch bislang ungenutztes Potenzial der Zusammenarbeit auf, beispielsweise im Gesundheitswesen oder im Bereich des Datenschutzes. Um dieses zu verwirklichen, braucht es jetzt eine unaufgeregte Diskussion um eine von beiden Seiten begrüsste Zusammenarbeit.

Patrick Dümmler, Co-Autor der dritten Ausgabe des Erosionsmonitors, verwendet im stark+vernetzt Podcast die Metapher des Froschs im siedenden Wasser: Die Schweiz sitzt momentan im sich langsam erhitzenden Wassertopf und bemerkt vor lauter wohlig-warmer Bequemlichkeit die zunehmende Gefahr nicht. Die schleichende Erosion muss gestoppt werden.