10-Millionen-Schweiz: Wir brauchen einen Plan - mit Judith Bellaiche
Jedes Jahr veröffentlicht das Bundesamt für Statistik BFS Zahlen zum Bevölkerungswachstum. Diese Analysen zeigten zum ersten Mal das Szenario einer sogenannten «10-Millionen Schweiz». Seither wird dieses Thema regelrecht «gekidnappt» von Medien und Politik. Vor allem die SVP macht sich dieses Themenfeld zu eigen und zielt auf tiefliegende Ängste der Bevölkerung ab.
Positiv geprägte Vision einer 10-Millionen-Schweiz
In ihrem Postulat zu einer «positiv geprägten Vision einer 10-Millionen-Schweiz» fordert die Swico-Geschäftsführerin die Landesregierung dazu auf, sich dem Szenario einer Wohnbevölkerung von zehn Millionen anzunehmen. Konkret soll der Bundesrat aufgrund einer fundierten Analyse ein Zukunftsbild ausarbeiten, aus dem Planungsziele und Massnahmen abgeleitet werden können. Ängste und Unsicherheiten der Bevölkerung wie auch die teilweise polemische Diskursführung sollen so adressiert werden. Die zunehmende Zuwanderung ist spürbar – im Zug, bei der Wohnungssuche, bei der Reservation in einem beliebten Restaurant. Doch diesen Herausforderungen muss man sich annehmen, nicht die Augen davor verschliessen.
Die Schweiz ist auf Zuwanderung angewiesen
Der Wohlstand in der Schweiz ist massgeblich von der Zuwanderung aus dem Ausland – insbesondere aus dem europäischen Ausland – abhängig. Zugewanderte Personen leisten speziell in den Bereichen Gastronomie, Baugewerbe und Altersvorsorge dringend benötigte Arbeiten, die inländische Arbeitskräfte nicht abdecken.
Den Kopf einschalten, den Bauch etwas weniger
Im stark+vernetzt-Podcast plädiert Bellaiche für eine sachliche Diskursführung, die sich den Herausforderungen einer schrumpfenden Schweizer Gesellschaft und einer zunehmenden Zuwanderung annimmt. Sie appelliert zudem an die Bevölkerung, die Aussagen von Politikerinnen oder Journalisten zum Thema kritisch zu hinterfragen.